Auf neuen wegen
unterwegs
Am Deich läuft in Mitten der grünen Wiesen ein Radweg entlang, zwei Fahrräder stehen direkt auf dem Radweg. Im Hintergrund steht ein kleines Häuschen.
Ruhiger Fluss mit Spiegelung von Bäumen im Wasser. Umgeben von Schilf und blauem Himmel.

Auf neuen wegen
unterwegs

Durch Moor
und Geest

Das erste, was dem Besucher in Ostrhauderfehn auffällt, sind sicherlich die scheinbar endlosen Reihen schmucker Häuser mit gepflegten Vorgärten, die an den kilometerlangen und schnurgeraden Kanälen und Wieken stehen.
Diese typische „Fehnstruktur“ ist für die Gemeinde Ostrhauderfehn Segen, aber auch Belastung, denn die gegenüberliegenden langen Häuserreihen sind durch die Wieken getrennt. Daher müssen alle Versorgungseinrichtungen wie z.B. Straßen und Kanalisation doppelt gebaut werden.
Im Jahre 1769 unterzeichnete Friedrich der Große die Gründungsurkunde des Rhauderfehns. Damals kamen erste Siedler, um sich hier eine neue Existenz aufzubauen. Die Wieken wurden mit viel Fleiß von Hand gegraben, um das Moor zu entwässern und damit Torf abbauen zu können. Sie dienten gleichzeitig als Transport- und Verkehrswege.

Wir wünschen uns, dass die interessierten Besucher anhand markanter Plätze und Bereiche in der Gemeinde Ostrhauderfehn etwas mehr über die Bedeutung der Wieken für eine Fehngemeinde „erfahren“ und laden Sie dazu herzlich ein.

Kommen Sie mit, per Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto. Erobern Sie unsere wunderschöne Landschaft, die viel Erholung bietet. Genießen Sie die frische Luft und lernen Sie – ganz nebenbei – die Entwicklung der Fehngemeinde Ostrhauderfehn besser kennen.
Unser Wunsch ist es, dass die Internetseite der Wiekentour Ihr Interesse an Kultur und Geschichte der Gemeinde weckt. Sie soll aber auch die harte Arbeit vieler Generationen deutlich machen und würdigen. Ohne sie wäre Ostrhauderfehn nicht das, was es heute ist.

www.wiekentour.de

Alle Highlights
in einer Route


Die ausgeschilderte Wiekentour führt Sie in die Natur.
Vorbei geht es an bedeutsamen Sehenswürdigkeiten wie der Petrus-Kirche, der Mühle in Idafehn, einem renovierten Galerieholländer mit historischem Packhaus, den weißen Zugbrücken und dem Idasee, eine der größten Freizeitanlagen der Region mit Badesee und Wasserskianlage, direkt ins Moorgebiet.

Die häufigsten fragen

Entstehung der Fehne und Wieken

Das ostfriesische „Fehn“ als allgemeingültige Bezeichnung für eine planmäßig erschlossene Hochmoorkolonie, deren wichtigstes Entwicklungsmerkmal ein schiffbares Kanalnetz ist.
Übernommen haben die Ostfriesen diese Art der Hochmoorerschließung von den Holländern, die bereits am Ende des 16. Jahrhunderts damit begannen auf diese Weise die riesigen Hochmoorgebiete urbar zu machen. Wichtigste Voraussetzung für die Anlage eines Fehns war der Anschluss der zu gründenden Moorkolonie an einen Fluss oder einen anderen schiffbaren Wasserlauf von dem aus ein
Kanal (Wieken) in das Hochmoor gegraben wurde.

Torfstechen

Bis in das 20. Jahrhundert hinein blieb die Torfgewinnung für die Siedler ein lebenswichtiger Erwerbszweig. Mit dem Erlös aus dem Torfverkauf musste der größte Teil des Lebensunterhaltes bestritten werden.
Sobald das Hochmoor im Frühjahr frostfrei war, wurde mit der Torfgräberei begonnen. Diese schwere Arbeit wurde zumeist von einem Plog (niederländisch = Mannschaft) ausgeführt. In diesem Plog hatte jedes Mitglied als Bunker, Sticker, Gräber, Korsetter oder Kroder einen genau festgelegten Arbeitsgang zu leisten.

Een-Köken-Hus

Unvorstellbar hart und entbehrungsreich war das Leben der Siedler in den Gründerjahren der Fehne. Kaum ein Siedler verfügte über die Mittel für den Bau eines noch so bescheidenen Hauses. Deshalb war oft eine aus Torfsoden aufgeschichtete Hütte die erste Behausung für eine Kolonistenfamilie. Bis auf dem abgetorften Moorgrund endlich ein festes Haus errichtet werden konnte, vergingen oft Jahre. Zumeist war dies ein "Een-Köken-Hus". Eine bescheidene Moorkate mit einem gemauerten Giebel und Seitenwänden aus rotem Backstein. Das Dach nur mit Stroh oder Heide gedeckt. Der Wohnteil bestand aus einem einzigen Raum (Een Köken – wörtlich: eine Küche) mit niedrigen Fenstern, einem lehmgestampften Fußboden und einer offenen Feuerstelle an der Giebelwand.

Zugbrücken

Fast 200 Jahre lang waren die weißen Zugbrücken Blickpunkte in der von Kanälen und Wieken geprägten Fehnlandschaft. Dabei waren die Brücken im eigentlichen Sinne für die Schifffahrt nur unliebsame Hindernisse, war für ein Schiff mit dem Passieren jeder Brücke doch jeweils eine mehr oder weniger lange Fahrtunterbrechung verbunden. Zug- und Klappbrücken überspannten die Kanäle deshalb nur im Abstand von einigen Kilometern Entfernung.
Die Tragfähigkeit der hölzernen Zugbrücken war zumeist auf drei Tonnen begrenzt. Das reichte für ein mit Baumaterialien beladenes Pferdefuhrwerk zwar aus, war für den späteren Lastkraftwagen jedoch völlig unzureichend. Als mit der zunehmenden Verlagerung des Güterverkehrs vom Kanal auf die Straße der LKW-Verkehr deutlich zunahm, kam es an diesen Brücken dann auch öfter einmal unverhofft zu „Einbrüchen“.
Charakteristisch für die Zugbrücke ist die bewegliche Fahrbahn. Sie kann bei Durchfahrt von Schiffen über eine Waagebalken-Konstruktion mit Hilfe eines Seil- oder Kettenzuges von einer kräftigen Person relativ einfach hochgezogen und wieder geschlossen werden.